3. Macht und Republik. Machiavelli und Montesquieu
- Created by: LauMarPel
- Created on: 11-01-21 11:24
1. Leseliste
Machiavelli: "The Prince" Oder Kap. Niccolo Macchiavelli "Der Fürst"
Braun: 121-132
2. Sprichwörtlich "Machiavelli"
Machaivellismus: "politische Lehre und Praxis, die der Machtpolitik den Vorrang vor der Moral gibt -> Zweck heiligt die Mittel. Alles ist in Ordnung, wenn es dem Machterhalt dient.
3. Zur Erinnerung: Worum geht es?
Die politischen Denker der Neuzeit fragten sich:
- Was zeichnet eine gute Ordnung menschlichen Zusammenlebens aus?
- Wie kann diese Ordnung legitimiert werden?
- Wie entsteht sie, wie wird sie aufrecht erhalten, wenn Religion und Schicksalsergebenheit als Gründe wegfallen?
Ihre Antworten auf diese Fragen holten sie sich:
- aus dem neuen Gebiet der Naturwissenschaften ihrer Zeit (z.B. Hobbes)
- aus dem studium der antiken griechischen und römischen Geschichte (z.B. Machiavelli)
- und aus der kritischen Beobachtung ihrer Zeit, Mitbürger und Lebensumstände (das gilt für alle)
4. Was verbindet Hobbes und Weber mit Machiavelli und Montesquieu?
Menschenbild entscheidender Unterschied. Die Eigenschaften des Herrschers verbinden Weber und Machiavelli.
Hobbes und Weber:
- atomistisches Menschenbild -> Naturzustand
- Herrschaft: Die Figur des Herrschers (Leviathan) bzw. Politikers ist weitgehend mechanisch (Gesellschaftsvertrag, bürokratische Herrschaft)
- Weber: charismatische Herrschaft
Machiavelli und Montesquieu:
- holistisches Menschenbild -> bürgerliche Tugenden und Institutionen -> nur dadurch kann Selbstherrschaft funktionieren -> sonst kommt es zu Krieg -> bei Hobbes passiert sowas nur in der Theorie -> Rückfall in den Naturzustand
- Herrschaft: die Figur des Staatslenkers und seine Eigenschaften
Holistisch: im Mittelpunkt steht die Gemeinschaft als solche -> dem kann z.B. die Freiheit als solche untergeordnet werden. Diese Gemeinschaft braucht einen Herrscher.
5. Niccolò Machiavelli (1469-1527)
5.1. Leben
Geb. 1469, gest. 1527 in Florenz
umfassende humanistische Bildung, trat in den Dienst der Republik von Florenz, Karriere als Diplomat.
Seine Zeit als Gesandter an verschiedene Höfen Italiens und Frankreichs verarbeitet er in "Der Fürst" (erschien posthum 1532) -> Diplomat, schickte Nachrichten an Florenz
Nach Sturz der Republik in Ungnade gefallen, bewirbt sich um Vertrauen der wieder eingesetzten Herrscherfamilie Medici. Er wurde verbannt.
Im Werk "Discorsi" (posthum 1932 erschienen) behandelte er republikanische Prinzipien.
"Der Fürst": Welche Eigenschaften muss ein Anführer haben, damit ein Staat stark und mächtig ist? Kann nicht erobert und ausgebeutet werden!
Duca Valentino: Junger Heerfürst, versuchte Mittelitalien zu erobern. Skrupellos, brachte konkurrierende Fürsten einfach um, als sie mit ihm verhandeln wollten.
Machiavelli leitete daraus ab: Ein Herrscher muss manchmal gewalttätig sein.
5.2. Realistischer Beobachter und kalter Rechner: Der Fürst
In diesem Text reflektiert Machiavelli seine Erfahrung als Gesandter an anderen Höfen (Frankreich, Romagna, Rom). Er wurde Zeugen vom Niedergang der Republik Florenz unter der Führung der Medici. Dieser Niedergang bringt ihn dann zu Beobachtung wie "alle bewaffneten Propheten haben gesiegt, alle unbewaffneten sind gescheitert" und "es ist besser, gefürchtet zu werden als geliebt".
Er hat ein negatives Menschenbild (ähnlich wie Hobbes): "Von den Menschen kann man allgemein sagen, dass sie undankbar, wankelmütig, verlogen, heuchlerisch, ängstlich und raffgierig sind."
Daraus leitet er bestimmte Regeln ab, wie ein Herrscher sich verhalten soll:
Krieg und Gewaltanwendung sind für Machiavelli normale Mittel der Politik: Stehende Heere sind Söldnerheeren (=wankelmütig, gefährlich, können sich gegen Kriegsführer wenden), "Kunst des Krieges"
Politik muss den Umständen entsprechen, nicht…
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